Perlen nennt man den Handgriff, der einem Nagel zwei Köpfe gibt. Oder genauer gesagt , der dem zugespitzen Ende eines Nagels dasselbe gerundete Aussehen - eben perlenförmig- gibt wie seinem Kopfende. Was aber ist genagelt an einer Tasche?
Die flachen Gurtenden, die Kordeln, die Brücken, alle Metallstücke, die an den Ecken und Enden eines Lederbandes fixiert sind. Zum Perlen benötigt der Lederer einen Eisenklotz, einen liechten Hammer und ein Perleisen, eine Art dicker kurzer Stift, geriffelt damit er gut in der Hand liegt, mit einem Hohlende ähnlich einem Kugelschreiber ohen Kugel.
Dann wird die mit Nägeln versehene Metallplatte auf den Eisenklotz gelegt.
Mit der Zange knipst man die Nägel auf der gewünschten Höhe ab. Die Operation löst eine Art Ballett der Hände aus. Das Perleisen dreht sich vorsichtzig aber, bestimmt in der einen: es soll stauchen,nicht zerstoßen. Die andere Hand erteilt dem Kopfende des Perleisens kleine Hammerschläge, bis Rundungen zu erkennen sind.
Erinnerungen.... Wir waren Kinder und erlernten die Koordination von Bewegung, indem wir den Bauch kreisförmig reibend und gleichzeitig Vertikal auf den Kopf tappten. Aber hier wird nicht mehr gespielt: Die kleinste Schürfung und der Metallbeschlag ist nicht mehr zu verwenden.
Das Ergebnis all dieser Schläge trägt, den hübschen Namen Prellkopf. Man würde sagen, der eines winzigen Pilzes, eines Sperlingsvogels , eines Zauberkrauts.
Jeder Lederer perlt nach seiner Art. Jede kleine Hand(arbeit) ist eine seltene Perle.
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